Inventurverfahren - permanente Inventur vs. Stichtagsinventur

Zum Jahresende ist es immer noch üblich, den Betrieb teilweise einzustellen und eine Inventur durchzuführen. Warum das so ist, welche Alternativen es gibt und wie wir Sie dabei unterstützen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Erstellt von Tobias am 14.12.2022
Lagerwirtschaft

In Deutschland muss eine Inventur durchgeführt werden, um den Bestand und den Wert der Vermögensgegenstände eines Unternehmens oder einer Organisation festzustellen. Die Inventur dient der Bestandsaufnahme und Dokumentation aller materiellen und immateriellen Vermögensgegenstände, die zum Betriebsvermögen gehören. Dieser Vorgang ist wichtig, um eine ordnungsgemäße und transparente Buchführung sowie eine genaue Ermittlung der Daten im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses zu gewährleisten.

Außerhalb Deutschlands gibt es verschiedene Inventurverfahren, die je nach Land und rechtlichen Vorschriften variieren können. Diese Verfahren dienen jedoch in der Regel dem gleichen Zweck wie in Deutschland: Der Bestandsaufnahme und Bewertung der Vermögensgegenstände eines Unternehmens im Rahmen des Jahresabschlusses und der Bilanz.

Es ist wichtig zu beachten, dass jedes Land seine eigenen Rechtsvorschriften, Buchführungsstandards und Inventurmethoden haben kann. Unternehmen, die international tätig sind, müssen sich an die jeweiligen gesetzlichen Anforderungen und Inventurverfahren des Landes anpassen, in dem sie tätig sind. Dies kann eine Herausforderung darstellen, eröffnet aber auch die Möglichkeit, von bewährten Praktiken anderer Länder zu lernen und ihre Inventurprozesse zu optimieren.

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Welches sind die gängigsten Inventurverfahren in Deutschland?

Die Ergebnisse der Inventur werden für die Buchführung, die Erstellung des Jahresabschlusses sowie zur Bewertung des Firmenwertes verwendet.
Eine ordnungsgemäße und genaue Inventur trägt somit zur Transparenz und Sicherung der finanziellen Integrität eines Unternehmens bei.
Die folgenden Inventurverfahren sind die gebräuchlichsten:
  • 1. Jahresinventur: Die Jahresinventur ist die am häufigsten durchgeführte Inventur. Sie wird in der Regel zum Ende des Geschäftsjahres durchgeführt und erfasst den Bestand aller Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten.
  • 2. Stichtagsinventur: Die Stichtagsinventur wird zu einem bestimmten Stichtag durchgeführt und dient der Feststellung des Bestandes an diesem Stichtag. Die Stichtagsinventur kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt im Geschäftsjahr durchgeführt werden.
  • 3. permanente Inventur: Bei der permanenten Inventur werden im Laufe des Geschäftsjahres regelmäßig Inventuren durchgeführt. Dies ermöglicht eine lückenlose Überwachung der Lagerbestände.

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Auswirkungen der Jahres-/Stichtagsinventur

Obwohl die Jahres-/Stichtagsinventur wichtige Vorteile bietet, gibt es auch einige potentielle Nachteile, die bei der Durchführung berücksichtigt werden sollten:

  • Zeitaufwand: Die Durchführung einer jährlichen Inventur erfordert in der Regel einen erheblichen Zeitaufwand. Die Mitarbeiter müssen ihre normale Arbeit unterbrechen, um die Bestände zu zählen und zu überprüfen. Das kann die Produktivität natürlich vorübergehend beeinträchtigen.
  • Betriebsunterbrechung: Da die Inventur häufig an einem Stichtag oder am Jahresende durchgeführt wird, kann es zu einer vorübergehenden Betriebsunterbrechung kommen, insbesondere wenn die Inventur manuell und vor Ort durchgeführt wird.
  • Kosten: Die Durchführung einer Inventur kann mit zusätzlichen Kosten verbunden sein, sei es für die Beauftragung externer Helfer, für technische Unterstützung oder für die Schulung der Mitarbeiter.
  • Fehleranfälligkeit: Die manuelle Erfassung von Inventardaten birgt ein gewisses Fehlerrisiko, sei es durch Verwechslung, falsches Zählen oder mangelnde Sorgfalt. Solche Fehler können zu ungenauen Bestandszahlen führen, die sich negativ auf die Buchhaltung und den Jahresabschluss auswirken können.
  • Veraltetes Bestandsbild: Wenn die Inventur nur einmal im Jahr durchgeführt wird, kann das Bestandsbild veraltet sein und mögliche Veränderungen im Laufe des Jahres nicht erfasst sein.

Trotz dieser potenziellen Nachteile ist die Jahresinventur nach wie vor das am häufigsten angewandte Inventurverfahren. Die Unternehmen sollten daher geeignete Maßnahmen ergreifen, um die negativen Auswirkungen zu minimieren, z. B. durch den Einsatz von Technologie zur Verbesserung der Effizienz und Genauigkeit der Inventurverfahren.

wn-hub Tipp: Hier können Sie unseren Schulungsleitfaden zum Thema Inventur kostenlos herunterladen.

Vorteile der permanenten Inventur

Die permanente Inventur bietet einige Vorteile gegenüber der jährlichen Inventur oder der Stichtagsinventur:

  • Aktualität der Bestandsdaten: Im Gegensatz zur Stichtagsinventur, bei der die Bestände nur einmal im Jahr aufgenommen werden, erfolgt die permanente Inventur kontinuierlich bzw. in regelmäßigen Abständen. Dadurch sind die Bestandsdaten immer aktuell(er) und bieten jederzeit einen genauen Überblick über die Lagerbestände.
  • Minimierung von Betriebsunterbrechungen: Da die permanente Inventur kontinuierlich (und nebenbei) durchgeführt wird, kommt es zu keinen größeren Betriebsunterbrechungen, wie es bei einer einmaligen jährlichen Inventur der Fall sein kann. Die permanente Inventur stört den normalen Geschäftsbetrieb nicht in dem Maße wie eine jährliche Inventur.
  • Zeitersparnis: Die permanente Inventur ist oft effizienter als die einmalige Inventur, da sie in den normalen Arbeitsablauf integriert werden kann. Die Mitarbeiter können ihre Inventuraufgaben über das Jahr verteilen, wodurch sich der Zeitaufwand für das Zählen und Überprüfen der Bestände verringert.
  • Bessere Kontrolle der Lagerbestände: Durch die regelmäßige Überwachung der Lagerbestände können Engpässe, Überbestände oder Abweichungen schneller erkannt werden. Dies ermöglicht eine bessere Kontrolle der Material- und Warenbewegungen und trägt dazu bei die Lagerbestände stets auf einem optimalen Niveau zu halten.
  • Geringeres Fehler- und Manipulationsrisiko: Da die Inventur regelmäßig durchgeführt wird, besteht ein geringeres Risiko, dass sich größere Fehler häufen oder die Bestandsdaten gar manipuliert werden. Mögliche Unregelmäßigkeiten werden schneller erkannt und können zeitnah korrigiert werden.
  • Verbesserte Datentransparenz: Die permanente Inventur trägt dazu bei, dass die Bestands- und Vermögensdaten zuverlässiger und transparenter werden. Dies unterstützt eine genaue Buchführung und schafft Vertrauen bei Investoren und Geschäftspartnern.

Die permanente Inventur ist vor allem für Unternehmen mit großen Lagerbeständen oder häufigen Warenbewegungen von Vorteil. Sie ermöglicht eine bessere Kontrolle der Materialbewegungen und bietet jederzeit einen aktuellen und zuverlässigen Überblick über den Lagerbestand. Allerdings erfordert die permanente Inventur einen gut organisierten Warenausgangs- und Wareneingangsprozess und gegebenenfalls den Einsatz von Technologie, um Effizienz und Genauigkeit zu gewährleisten.



Wie wir Sie bei der Bestandsaufnahme unterstützen können

Alle existierenden Inventurverfahren haben ihre Vor- und Nachteile und es ist nicht möglich, eine pauschale Best-Practice-Methode für Ihr Unternehmen festzulegen.

Welches Inventurverfahren für Sie am sinnvollsten ist, hängt von Ihren Warenbewegungen / Lagerbeständen ab.

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In den letzten Jahren hat sich jedoch ein deutlicher Trend zur permanenten Inventur entwickelt, den wir auch durch Zählmöglichkeiten direkt am Lagerplatz via MDE oder nachträglich im Artikelstamm unterstützen.

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